Lehrplan für den fächerübergreifenden Unterricht Physik – Chemie – Biologie am GRG 3 im Schuljahr 2002/03 in der 4A
Das
Konzept hält sich streng an die didaktischen Grundsätze des Lehrplans 2000, wo
es für die Chemie heißt:
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Kennenlernen chemischer Prinzipien und Arbeitstechniken auch anhand
selbst durchgeführter Experimente;
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Verstehen der Bedeutung der Chemie für alle Lebensformen und
Lebensvorgänge;
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Erziehung zu Team-, Kommunikations- und Solidarfähigkeit sowie zu
Genauigkeit, Sorgfalt und Verantwortung;
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Argumentationsverhalten bei Planung, Beobachtung, Beschreibung und
Protokollierung chemischer Vorgänge;
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Es ist den Schülern Gelegenheit zu möglichst selbständigem Suchen,
Forschen und Entdecken zu geben;
Ganz
ähnliche Inhalte werden in den Lehrplänen für Biologie und Physik angesprochen.
Darüber hinaus erscheinen folgende Punkte besonders relevant:
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Der Physikunterricht hat den Schülerinnen und Schülern in Verbindung
mit anderen Unterrichtsgegenständen die Vielschichtigkeit des Umweltbegriffes
bewusst zu machen;
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Im Biologieunterricht ist fächerübergreifendes und projektorientiertes
Arbeiten zu fördern. Naturbegegnung ist anzustreben (z.B. durch Exkursionen,
Arbeiten im Freiland). Lern- und Sozialformen wie etwa Gruppenarbeit, soziales
Lernen, offenes Lernen sollen die soziale wie personale/emotionale Kompetenz
der Schülerinnen und Schüler fördern.
Wesentliche
Inhalte des Lehrplans werden in Form von fächerübergreifenden
Unterrichtsprojekten erarbeitet. Dazu findet der Unterricht in den jeweiligen
Fächern grundsätzlich in Doppelstunden statt. Im Rahmen der zusätzlichen
Lehrverpflichtung werden Stunden, in denen die Durchführung von
Schülerexperimenten geplant sind, von zwei (oder vielleicht sogar drei) Lehrern
gemeinsam unterrichtet. Zwischen den Projekten findet konventioneller
Unterricht statt, der auch (wenn auch weniger aufwendigere) Schülerexperimente
beinhaltet.
Die Schüler führen in einer Mappe zusätzlich zu ihren Aufzeichnungen zu den einzelnen Gegenständen ein Protokollheft mit den Versuchsergebnissen. Die Leistungsbeurteilung erfolgt in erster Linie durch die Beurteilung der Mitarbeit, wobei diese Mitarbeit in der Führung des Protokolls ihren Niederschlag finden muss. Die Versuchsprotokolle werden benotet. Referate, mündliche Prüfungen und eventuell kurze Tests runden das Leistungsbild ab.
Folgende
Projekte sind geplant:
Experimentelle
Bestimmung von Messwerten über das Wasser (zum Teil eine Wiederholung aus der 2. und
3. Klasse Physik/Chemie): Dichte, Auftrieb, Leitfähigkeit, Löslichkeit von Kochsalz
in Wasser; Messung des Kalkgehalts, Erfassen der Struktur von Eis, Anomalie;
Wasserqualität,
Wasserschutz, Wasserorganismen: Exkursion in den Nationalpark Donauauen (Biologie, Chemie, Physik):
Messung von Temperatur, Abschätzung der Fließgeschwindigkeit, Abschätzung des
Trübungsgrades, Mikroskopische Untersuchungen, Messungen des
Sauerstoffgehaltes, des Nitratgehaltes, pH-Wertes, Gesamthärte.
Beurteilung
des Wassergüteklasse; Kriterien für Trink- und Badewasser;
Exkursion
in die Kläranlage Simmering (Physik, Biologie, Chemie): Modellversuche zur Abwasserklärung,
Filtration, Aktivkohlefilter; Unterschied von mechanischer, biologischer und
chemischer Stufe einer Kläranlage; weitere Schülerversuche zu den Themen
Wasserentsalzung, Ionenaustauscher, Phosphatfällung;
Radioaktivität
(Physik,
Chemie, Biologie): Messung der Hintergrundstrahlung, experimentelle
Bestimmung der Abhängigkeit der Strahlungsintensität vom Abstand; Dosimetrie,
Erörterung der physiologischen Wirkung der verschiedenen Arten von radioaktiver
Strahlung, Strahlenschutz (Was ist bei Strahlenalarm zu tun?); Kernprozesse als
Ursache der radioaktiven Strahlung, Kernspaltung, Fusionsprozesse in der
Sonne;
Luft
und Luftverschmutzung (Chemie – Biologie): Photosyntheseversuche, Versuche zur Atmung;
experimentelle Bestimmung des Sauerstoffgehalts der Luft; Herstellung von
Sauerstoff; Eigenschaften des Sauerstoffs; Messung von Luftschadstoffen im
Rauch von Zigaretten: CO, Aldehyde, HCN; Ozonproblematik;
Nahrungs-
und Genussmittel (Biologie – Chemie): Nachweis von Zucker, Fetten und Eiweiß,
Möglichkeiten der Neutralisation von Magensäure: Titration von HCl mit NaOH;
Kochsalz; Zubereitung eines gesunden gemeinsamen Essens; Destillation von Wein;
Besprechung der chemischen Wechselwirkung von Alkohol mit dem GABA-Rezeptor von
Nervenzellen; Alkoholmissbrauch und Alkohlismus; Unterschied Suchtmittel –
Droge;
Das
Auge und die Erweiterung seiner Möglichkeiten durch optische Geräte (Biologie – Physik):
Arbeiten mit dem Schülerübungsgerätesatz Optik I; Fehlsichtigkeit, Korrekturen
der Fehlsichtigkeit;
Phänomen
Farbe (Physik
– Biologie - Chemie): Experimente mit den Schülerübungsgerätekasten Optik II
(additive und subtraktive Farbmischung), Indigofärberei; Physiologie des
farbigen Sehens, Farbblindheit;
Unsere
Bekleidung
(Chemie – Biologie): Brennprobe von verschiedenen Textilien: Baumwolle, Leinen,
Polypropylen, Polyamid. Goretex; Verträglichkeit der verschiedenen Textilien
mit der Haut, die Funktionen der Haut;
Wien,
13. 9. 2002 Edith Kainz
Rudolf Werner Soukup
Friederike Steindl