GRG 3 /
HAGENMÜLLERGASSE
P E R I O D E N S T U N D E N P L A N (P S P)
WIE WURDE
DER PSP VORGESTELLT
UND IMPLEMENTIERT?
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Entwicklung beim na-wi Stammtisch
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Vorstellen des Projekts in Lehrerkonferenz (geblockter Laborunterricht
erfordert Stundenblockung in anderen na-wi Fächern). Da na-wi Lehrer/innen von Anfang an
eingebunden waren und Lehrer/innen anderer Fächer nicht betroffen waren, gab es
keinen Widerstand
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SGA Beschluss (Schüler der betroffenen Klasse waren nicht eingebunden)
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03 / 04 Klasse: bei Eltern-
Schülerabend mündliche Information (als „beschlossene Sache“ vorgestellt), kein
Einspruch. Projekt wurde von
Schüler/innen als etwas Neues gesehen, das zugleich spannend war, aber auch ein
flaues Gefühl hervorrief..
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04 / 05 Klasse: Elternbrief von KV im März 2004 (Information
über Stundenblockung. Zweiter Teil des
Briefes enthält persönliche Meinung des KV.
Wortwahl nicht neutral).
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Eltern- Schülerabend im Mai, längere Diskussionen; Akzeptanz unter der
Voraussetzung, dass M Noten auch nach Ende des M Unterrichts durch Prüfungen
ausgebessert werden können. Hier sind
gewisse Befürchtungen bzgl. Berufungen von Lehrerseite geäußert worden.
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03 / 04 Klasse keine offizielle
Evaluation; Evaluation Ende des Schuljahres CH , die durchgehend positive
Rückmeldungen zum Labor und zur Science Week ergab ; Fragebogen auf M bezogen im Oktober
(Belastung durch intensiven M unterricht wurde von der Hälfte der Schüler/innen
als sehr bzw. nicht belastend empfunden; Absinken der Konzentrationsfähigkeit
in Doppelstunde; vollständiges Durchrechnen von längeren Beispielen brachte
mehr Verständnis für M; Vergessenskurve durch lange Pause war kaum größer als
sonst nach den Ferien; Wiedereinstieg in der 8.Klasse brachte keine Probleme. Blockunterricht lohnt sich
grundsätzlich).
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04 / 05 Klasse Evaluation
unmittelbar nach M Periode zeigt, dass die Schüler/innen sich durch die
Blockung belastet gefühlt haben, da zu wenig Zeit für die Festigung neuer
Lerninhalte zur Verfügung stand. Auch
fühlten sie hohen Energieverlust nach einer Doppelstunde, wiewohl sie der
Blockung grundsätzlich positiv gegenüberstehen (Durchrechnen längerer Beispiele
ohne Zeitdruck möglich). Massive
Auswirkungen auf andere Fächer wurden bei der Befragung nicht bestätigt, obwohl
der KV diesen Eindruck hatte.
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Für das Gesamtkonzept liegt keine Analyse vor
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Vorhandene Analyse bezieht sich auf
Mathematik: Stärken ergeben sich durch das bessere Verstehen von Zusammenhängen
aufgrund der intensiven Beschäftigung, weiters ergeben sich bessere
Möglichkeiten für Projekte und fächerübergreifenden Unterricht. Schwächen
des PSP liegen vor allem im Versäumen und Nachholen von Stoff bei längerer
Absenz, im erhöhten Stress des 1. Semesters und im Konzentrationsabbau.
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Für mathematisch interessierte Schüler/innen empfohlen, allerdings wird
Durchhaltevermögen bes. im 1. Semester verlangt (Aussagen von Schülern)
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Datenmaterial noch zu gering um endgültige Aussagen treffen zu können.
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Erfahrungen der einzelnen Lehrkräfte mündlich weitergegeben (na-wi
Stammtisch), aber keine systematischen schriftlichen Aufzeichnungen
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Durch zeitliche Verschiebung der Projektwoche ergaben sich
Veränderungen in den einzelnen Perioden
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Überlegungen zu einer generellen Verlegung der meeresbiologische Woche
in die 6. Klasse.
Grundidee: um geblockten Laborunterricht mit dem dafür nötigen
Stundenkontingent zu ermöglichen, ist
die Blockung einiger Unterrichtsfächer im na-wi Bereich nötig. M soll dabei zur Vorentlastung von PH und CH
dienen. Zudem sollen bessere
Möglichkeiten für fächerübergreifenden Unterricht und Projekte geschaffen
werden.
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Derzeit gibt es keine umfassende Projektbeschreibung mit klar
definierter Zielsetzung.
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Lehrer/innen des na-wi Bereichs kennen das Modell vom Stammtisch
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Modell bei Konferenz gesamtem Lehrkörper vorgestellt (Nicht-Betroffene
fühlen sich kaum angesprochen)
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KV der jeweiligen Klassen sind informiert
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Schüler der betroffenen Klassen erhalten mündliche Information
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Eltern erfahren vom Projekt bei Elternabend mündlich
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Keine systematischen Überlegungen zur Methodik
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Einzelne Lehrkräfte planen ihren Unterricht für mehrstündige Perioden
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Na-wi Stammtisch bietet Gelegenheit zu mündlicher Reflexion,
Erfahrungsaustausch
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Themen: Beurteilung von Gruppenarbeit (Methode, Beurteilung
LBVO)
Planung von Doppelstunden (Ermüdung, Konzentration)
Planung und Absprachen
der Kollegen (Vorentlastung, Doppelgleisigkeit)
Schularbeiten
(Verteilung, Länge)
PSP als Gesamtprojekt
03 / 04
· M Doppelstunden Vorteile durch Rechnen längerer Beispiel mit Übungsmöglichkeiten ohne Zeitdruck
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HÜ nie für die nächste Stunde
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schwächere Schüler fühlten sich durch den Wegfall von BIO und PH
während M Periode entlastet
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Wiedereinstieg in 8.Klasse nach längerer Pause kein Unterschied zu
Einstieg nach den Ferien in den vergangenen Jahren
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Laborunterricht sehr positiv bewertet, allerdings sind kleine Gruppen
wichtig
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Vorschläge: - Labor in Kleingruppen, damit jeder beschäftigt ist
-
Doppelstunden früher am Tag wegen Ermüdung
-
Blockung von Fächern, sodass weniger Einzelfächer an einem Tag
-
Methodisch – didaktische Überlegungen für Schüler nicht erkennbar
04 / 05
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In M zu viel neuer Stoff in kurzer Zeit, sodass sich nichts „setzen“
kann
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Viele HÜ (allerdings machen schwächere Schüler auch sonst nicht mehr
HÜ)
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Wenn viele Stunden am Vormittag stattfinden, dann verspüren Schüler
wenig Lust auch am Nachmittag zu arbeiten
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Durch M Belastung weniger Zeit für andere Fächer (Widerspruch L- S
Meinungen auf D bezogen). Fragebogen
bestätigt diese Aussage nicht.
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Schularbeitsstoff große Menge
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Doppelstunden grundsätzliche gut, da längere Beispiele gerechnet werden
können, Einzelstunden werden als stressig empfunden
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Konzentrationsmangel am Ende einer Doppelstunde (c.f. Methodik)
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Angst der Lehrkraft, dass sie mit Stoff nicht durchkommt, für
Schüler/innen spürbar
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Nach Abschluss der M Periode waren Schüler froh darüber, dass sie
vorüber war und damit auch die größte
Belastung des Schuljahres.
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Vorschlag: - Doppelstunden M in der
Woche gleichmäßig verteilen, damit Zeit zum „Setzen bleibt.
Mathematik:
-
zur Vorentlastung für PH nötig, für CH unterschiedliche Meinungen
-
muss nicht in PSP einbezogen werden, da für Laborunterricht nicht nötig
-
findet im Laufe des Schuljahres entsprechende Anwendung in anderen
Fächern und damit ist die indirekte Beschäftigung mit M (Hilfsfunktion) bis
Schuljahresende gegeben
-
durch Stundenblockung kann auf Individualisierung besser Rücksicht
genommen werden
-
intensive Beschäftigung ermöglicht ganzheitliche Sicht
-
Wegfall der Einsstiegsphasen bei Einzelstunden, dadurch Zeitgewinn für
Übungsphase
-
während M Periode „Gejammer“ der Schüler – ev. nicht so intensive
Blockung
Biologie:
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Vertiefung durch erhöhte Stundenanzahl
-
Blockung für praktische Arbeit nötig
-
Schüler motivierter
-
Zeitdruck bei Schularbeit (im 1. Semester max. 10 Unterrichtseinheiten
bis zur Schularbeit)
Chemie:
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Doppelstunden sinnvoll für praktische Übungen
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für theoretischen Unterricht Einzelstunden besser geeignet
-
Gruppengröße für Erfolg entscheidend
-
fächerübergreifender Unterricht bes. mit PH voller Erfolg
Physik:
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Befürchtungen durch Projekt (Science Week) Kernstoff nicht
durchzubringen waren unnötig
-
M kann mit „Abstand“ betrieben werden, daher kein kompletter Wegfall in
der 3. Periode
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Blockung ermöglicht größere Projekte (z.T. fächerübergreifend)
VORSCHLÄGE (Lehrer/innen, Schüler/innen)
Mathematik:
1. Blockung etwas verringern,
dafür Einbeziehen anderer (nicht na-wi) Fächer in die Blockung
2. Genaue Absprachen bzgl.
Vorentlastung durch M
3. Aufteilung und Länge der M
Schularbeiten ändern
4. Doppelstunden früher am
Vormittag ansetzen
5. Verteilung der Doppelstunden
gleichmäßig über die Woche
6. Ziel der M Blockung (Vorentlastung) muss Schüler/innen klar sein
Allgemein:
1. Blockung von Fächern, damit weniger
Gegenstände an einem Tag unterrichtet werden
2. „Probegalopp“
(Stundenblockung über kürzeren Zeitraum) in 6. Klasse, damit Schüler/innen und
Lehrer/innen erste Erfahrungen sammeln können
3. Projekt muss als Ganzes gesehen und dementsprechend kommuniziert werden
ZUSAMMENFASSUNG
1. Schriftliche
Projektbeschreibung mit klarer Zielsetzung ist dzt. nicht vorhanden
2. Erfahrungen der Lehrkräfte
sind nicht schriftlich festgehalten
3. Information der Betroffenen
erfolgte unterschiedlich, daher auch unterschiedliche Reaktion
4. Positionierung der
Schulveranstaltung „meeresbiologische Woche“ ist zu überdenken
5. Teamsitzungen mit Absprachen
bzgl. Vorentlastung durch Mathematik, fächerübergreifender Aspekte, Vermeidung
von Doppelgleisigkeiten im Stoff... finden bislang nicht bzw. zu wenig statt
6. Evaluation nach Ablauf des
Projekts und gewisser Distanz unterscheidet sich deutlich von der Evaluation,
die unmittelbar nach der ersten Periode erfolgt ist.
7. Es gibt dzt. noch keine Überlegungen
zum methodisch- didaktischen Bereich (z.B. Gestaltung von Mehrfachstunden,
Beurteilung von Gruppenarbeit, Beurteilung von Laborunterricht...)
Information aller Betroffenen (Schüler, Lehrkräfte, Eltern) über das Projekt (wertfreie Beschreibung) mit klarer Zielsetzung, Präsentation und Implementierung des Periodenstundenplans sind von entscheidender Bedeutung für die Akzeptanz und den Erfolg.
VORSCHLÄGE FÜR DIE EVALUATION DES PROJEKTS
Evaluation kann sich nicht nur auf Fragebögen zu einzelnen Gegenständen stützen, sondern muss das gesamte Projekt mit seiner Zielsetzung (Ist das im Projekt formulierte Ziel erreicht worden? Woran ist diese Zielerreichung zu erkennen?) erfassen.
Als Instrumentarien eignen sich:
- jede Art schriftlicher Unterlagen (Projektbeschreibungen, Aufzeichnungen der Lehrkräfte, ev. Aufzeichnungen der Schüler/innen)
- Interviews mit Schülerinnen (weiblich / männlich; gute / durchschnittliche / schlechte Schüler/innen; Eltern)
- Interviews mit Lehrkräften aller Fächer (Auswirkungen auf na-wi und nicht-na-wi Fächer)
- Elternreaktionen (Beschwerden schriftlicher Art)
- Interviews mit Eltern
Fragenkatalog zu Kernbereichen ist zu erstellen, der dann als Basis für die Interviews mit allen Betroffenen dienen kann.
LSI Henrike Kschwendt-Michel
Wien, Dezember 2004